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Wie uns die Natur hilft, Stress zu reduzieren – Ein Gastbeitrag von 7Mind

Beim Thema Stress spielt unsere Umwelt eine entscheidende Rolle. Eva von der Achtsamkeits- und Meditationsapp 7Mind erklärt, wie die Natur uns zu mehr Ausgeglichenheit und Fokus verhilft.

Wer in einer Stadt wohnt, kennt den Fensterblick auf die nächste graue Hauswand wohl nur zu gut. Warum es sich lohnt, mehr Natur in deinen Alltag zu integrieren (und wie du das auch ohne Wald in Fußweite tun kannst), erfährst du jetzt.

Inhalt

  • Weniger ist mehr: Die positiven Effekte der Natur
  • Besserer Fokus
  • Weniger Stress
  • Weniger Schmerzen
  • Auf einen Blick
  • Weiterlesen

1. Weniger ist mehr: Die positiven Effekte der Natur

Kennst du das, wenn es dich an stressigen Tagen raus in die Natur zieht? Das Gefühl von wärmendem Sand unter den Füßen, der Duft des Waldes oder der Anblick einer beeindruckenden Berglandschaft – manchmal kann allein der Gedanke daran helfen, ein bisschen Anspannung loszulassen.

Dieses Gefühl der Entspannung ist nicht nur Einbildung, sondern wurde inzwischen auch in vielen Studien festgestellt: Die Natur kann uns helfen, unser Stresslevel zu reduzieren und unsere mentale und körperliche Gesundheit zu verbessern. Lass uns das ein bisschen genauer anschauen.

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2. Besserer Fokus

Um die vielen Reize der Stadt – blinkende Werbeanzeigen, Autohupen und Menschenmassen – zu verarbeiten, greifen viele zu einer schnellen Lösung: noch mehr Reize. Ich selbst habe auch immer meine Noise-Cancelling-Kopfhörer griffbereit, um den Großstadtlärm mit meiner Lieblingsplaylist zu übertönen.

Auf Dauer kann das allerdings ganz schön anstrengend für unser Gehirn sein und sogar Einfluss auf unsere kognitive Leistung haben. Leben in der Stadt scheint häufig eine sogenannte "Aufmerksamkeitsermüdung" zur Folge zu haben. Wir können uns nicht mehr so leicht konzentrieren und unsere Aufmerksamkeit zielgerichtet steuern – besonders, wenn wir uns sowieso schon für eine Aufgabe aufraffen müssen1.
Im Gegensatz dazu kann eine natürliche Umgebung unseren Fokus verbessern: In einer Studie2 wurden Teilnehmer:innen entweder städtischen Geräuschkulissen oder Naturklängen ausgesetzt. Letztere Gruppe zeigte deutlich bessere kognitive Leistung, und das bereits nach einer Sitzung.

3. Weniger Stress

Was wir intuitiv vielleicht schon wissen, spiegelt sich auch in Studien wider: Neben einer besseren Aufmerksamkeitssteuerung kann uns die Natur auch beim Entspannen helfen. Im Jahr 2022 untersuchten Forscher:innen die Hirnregionen ihrer Teilnehmenden, die für Stressverarbeitung zuständig sind, während diese entweder einen einstündigen Spaziergang in der Natur oder in einer Einkaufsstraße machten. Bei der Naturgruppe konnte dabei ein reduziertes Stresslevel festgestellt werden. Ebenso zeigt die Forschung, dass Zeit im Wald den Blutdruck oder unser Cortisollevel senken kann, genauso wie unser Risiko für mentale Krankheiten3.

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4. Weniger Schmerzen

Du hast keinen Wald um die Ecke? Kein Problem! Selbst Naturbilder können einen stressreduzierenden Effekt haben. Dabei gilt: je größer das Bild, desto besser4. So wurde zum Beispiel festgestellt, dass Naturgemälde im Raum von Patient:innen mit weniger Schmerzen verbunden sind5, ebenso wie Stress vor einer Behandlung bei Zahnärzt:innen6. Wenn du dich also schon mal gefragt hast, wieso im Wartezimmer der Praxis immer ein Bild eines ruhigen Sees oder Waldweges an der Wand hängt – das könnte deine Antwort sein.

5. Auf einen Blick

Für mehr Ausgeglichenheit, Entspannung und Fokus kannst du also versuchen, mehr Natur in deinen Alltag zu integrieren:

  • Wenn du die Möglichkeit hast, verbringe Zeit in natürlichen Umgebungen. Egal, ob du am Wochenende einen Ausflug in den Wald machst oder in der Mittagspause den Stadtpark erkundest.
  • Statt Musik oder Podcast zu hören, könntest du Naturklänge ausprobieren. Beispielsweise findest du eine ganze Reihe an Naturklängen wie Meeresrauschen, Sommergewitter oder eine Waldmeditation in der 7Mind Meditationsapp.
  • Statte dein (Büro-)Zimmer mit Pflanzen und/oder Naturbildern aus.

Wenn wir mehr Zeit in der Natur verbringen und die positiven Effekte spüren, kann das wiederum unsere Wertschätzung stärken und uns daran erinnern, dass wir der Natur etwas zurückgeben können, indem wir achtsam mit ihren Ressourcen umgehen.

1 Kaplan S, Berman MG. Directed Attention as a Common Resource for Executive Functioning and Self-Regulation. Perspectives on Psychological Science. 2010;5(1):43-57. doi:https://doi.org/10.1177/1745691609356784.
2 Van Hedger SC, Nusbaum HC, Clohisy L, Jaeggi SM, Buschkuehl M, Berman MG. Of cricket chirps and car horns: The effect of nature sounds on cognitive performance. Psychonomic Bulletin & Review. 2018;26(2):522-530. doi:https://doi.org/10.3758/s13423-018-1539-1.
3 Cervinka R, Höltge J, Pirgie L, et al. Zur Gesundheitswirkung von Waldlandschaften.; 2014. Accessed May 24, 2023. https://bfw.ac.at/050/pdf/BFW_Bericht147_2014_GreenPublicHealth.pdf.
4 de Kort YAW, Meijnders AL, Sponselee AAG, IJsselsteijn WA. What’s wrong with virtual trees? Restoring from stress in a mediated environment. Journal of Environmental Psychology. 2006;26(4):309-320. doi:https://doi.org/10.1016/j.jenvp.2006.09.001.
5 Diette GB, Lechtzin N, Haponik E, Devrotes A, Rubin HR. Distraction Therapy With Nature Sights and Sounds Reduces Pain During Flexible Bronchoscopya. Chest. 2003;123(3):941-948. doi:https://doi.org/10.1378/chest.123.3.941.
6 Heerwagen J. H. (1990). Windows, windowlessness and simulated view. Paper presented at the Environmental Design Research Association Symposium, 269–280.


Über 7Mind:
7Mind ist die App für mentales Wohlbefinden. Durch achtsamkeitbasierte Audioinhalte wie Meditationen, Entspannungstechniken, Übungskurse und Wissenseinheiten lernst du, im Alltag Stress zu reduzieren, Konzentration und Kreativität zu fördern und dich persönlich weiterzuentwickeln. 7Mind Inhalte sind dabei alle auf wissenschaftlicher Basis von Psycholog:innen entwickelt.

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