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Algen: Plastikersatz, Sauerstoffproduzent, Kraftstofflieferant & mehr

Algen gelten als die anpassungsfähigsten und fruchtbarsten Organismen unserer Erde. Sie leben seit Milliarden von Jahren auf der Erde und sollen zugleich der Ursprung unserer Existenz sein. Man kann sie in den verschiedensten Formen vorfinden, als mikroskopisch klein oder über 60 Meter lang. 

Die Chancen sind vielfältig 

Wer sich Algen vorstellt, fühlt sich häufig an verschmutze Gewässer, oder braun gefärbte Strände erinnert. Doch Algen könnten einer der Stoffe der Zukunft werden. Die Forschungsgebiete, welche sich mit Algen und ihren Chancen beschäftigen, reichen dabei von Ernährung und Kraftstoff- bis hin zum Plastikersatz.
Algen gelten als die anpassungsfähigsten und fruchtbarsten Organismen unserer Erde. Sie leben seit Milliarden von Jahren auf der Erde und sollen zugleich der Ursprung unserer Existenz sein. Man kann sie in den verschiedensten Formen vorfinden, als mikroskopisch klein oder über 60 Meter lang. Algen leben überall dort, wo Wasser ist. Das klingt erstmal einleuchtend. Doch Algen leben auch in Pfützen, Hauswänden und in Badezimmern.
Dabei sind die meisten Algen mit den bloßen Augen nur selten zu erkennen.

Sauerstoffproduktion & CO₂-Bindung

Algen wachsen, wie Pflanzen an Land, durch Photosynthese. Dabei produzieren sie Sauerstoff und binden, genauso wie Pflanzen an der Oberfläche, klimaschädliches CO₂. Algen belegen durch ihr großes Vorkommen Platz eins in der Nahrungskette und beim Klimaschutz. Jedes zweite Sauerstoffmolekül in der Atmosphäre wurde von einer Alge gebildet. Die Liste ihrer Vorteile und Nutzen ist dementsprechend lang. Durch ihr enormes Potential, CO₂ zu binden und Sauerstoff zu produzieren, erlangen sie zunehmendes Aufmerksamkeit durch die Forschung.
Doch Algen sind nicht nur ein wichtiger Baustein der globalen Sauerstoffproduktion, sondern auch ein wichtiges Nahrungsmittel und ihre Fähigkeit, Öl zu bilden, könnte sie zum Ersatz für fossile Brennstoffe machen.

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Algen als Plastikersatz

Ein Forschungsteam aus Bremerhaven arbeitet zurzeit daran, anstelle von Plastik Algen als Verpackung nutzbar zu machen. Dieser "Algen-Plastik" sollen aus marinen Algen entstehen. Hier stellt sich die Frage, wie nachhaltig das sein kann.

Dabei kommt es ganz auf die Umsetzung dieses "Plastik" aus Algen an. Sollte es nicht gelingen, ein essbares Verpackungsprodukt zu entwickeln, sind die schützenden Umweltwirkungen beschränkt. Dennoch ist durch das einfache Wachstum der Algen ein kurzer Transportweg gegeben und damit schon eine große Einsparung gegenüber herkömmlichem Plastik gesichert.
Xavier Le Métayer hat mit seiner Firma verschiedene Verpackungen entwickelt, welche voll und ganz aus Algen (98 %) und pflanzlichen Zusatzstoffen (2 %) bestehen. Dabei zeigte sich, wie die Eigenschaften der Algen deren Einsatzort bestimmen bzw. wo Algen Plastik ersetzen können: So kann sich beispielsweise ein USB-Schutzcase im Wasser vollständig auflösen. Damit hat es zwar keine negativen Folgen für die Umwelt, macht Algen allerdings für viele Einsatzarten unbrauchbar.  In ersten Versuchen bestanden Getränkebecher, Seifenspender oder Spielzeug aus diesem Grund zwischen 20 und 60 % aus Algen und herkömmlichen Kunststoffen.

Auch wenn Algen kein Allheilmittel für alle Probleme der Welt darstellen - in ihnen steckt viel, was unser Leben auf der Erde „grüner“ gestalten könnte. 

Algen als Kraftstoff

Algen könnten in Zukunft Autos, Schiffe oder Flugzeuge betanken. Möglich werden soll das durch sogenannten Algenkraftstoff.

Algen speichern im Zuge der Photosynthese unter anderem Fette, welche bei der Suche nach neuen Kraftstoffen die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich gezogen haben. Durch chemische Prozesse lässt sich aus den Algenfetten ein dieselähnlicher Kraftstoff gewinnen. Ein großer Vorteil des Algenkraftstoffes ist die platzsparende Gewinnung. Im Vergleich zu anderen pflanzlichen Ölreserven lässt sich zehnmal soviel Öl erzeugen. Noch werden die optimalen Wachstumsbedingungen sowie die perfekte Alge gesucht. Dabei kommt eine weitere Frage auf: Wie nachhaltig kann ein Algentreibstoff sein? In Algenbioreaktoren-Systeme ist der CO₂-Ausstoß mittlerweile ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Die Kraftwerkabgase der Bioreaktoren werden den Algen als Futter beigemischt. Diese binden es und wandeln es unter anderem in Fette um. Ökonomisch erscheint dies sinnvoll. Doch landet der Algentreibstoff später in Motoren, wird verbrannt und landet früher oder später in der Erdatmosphäre.

Das soll nicht heißen, dass es am Ende keinen Unterschied darstellt, ob ein herkömmlichen oder Algenkraftstoff verwendet wird. Erst durch weitere Untersuchungen wird sich zeigen lassen, wie viel CO₂ durch den Algenkraftstoff eingespart werden kann. 

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