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Der Schutz von 30% der Weltmeere bis 2030

Wie viele Menschen wissen, dass sich fast die Hälfte unseres Planeten außerhalb der Reichweite jeglicher durchsetzbaren Gesetze oder regulatorischer Verwaltung liegt?

Wir leben auf einem blauen Planeten. Was wir von großer Entfernung erkennen – das endlose blaue Nichts - ist weit entfernt von der Realität der riesigen, tiefen Ozeane. Sie enthalten eine lebendige und faszinierende Welt voller Superlative: Hier stehen die höchsten Berge, die tiefsten Schluchten, die wichtigsten Kohlenstoffsenken und die größten Lebewesen, die am längsten leben und am weitesten reisen. Flächenmäßig ist ca. 2/3 der Erde von Wasser bedeckt. Beschreiben wir lediglich die internationalen Gewässer der Hochsee, die außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone eines Landes liegen bedecken sie weiterhin 50% der Erdoberfläche. 

Was dazu nicht passt: Der fehlende Schutz dieser Welt.

Lediglich 1,3% der Hochsee sind geschützt. Hier gibt es einerseits die wenigsten Regeln und andererseits die geringsten Möglichkeiten, sie durchzusetzen. Noch immer konnten wir keine Einigung darüber erzielen, wie wir die wertvollen Lebensräume und Hotspots der Biodiversität schützen wollen. Schockierend nach Jahrzehnten der Umweltvereinbarungen und angesichts der globalen Klima- und Naturkrise, die ohne gesunde Meere und Ozeane nicht gelöst werden können. Endgültige Bedingungen für einen Hochseevertrag zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Gewässer außerhalb nationaler Gerichtsbarkeit, stehen weiter aus. 

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Die Hochsee verbindet uns alle. 

Seefahrt, Entdeckungen, Migration, Handel, ikonische Tierarten und Lebewesen, die Strände besuchen und in den Untiefen der Meere ihren Teil zum großen Ganzen beitragen. Wale, Fische und Plankton, aber auch Meeresschildkröten, Korallen und Pinguine wagen sich hunderte von Kilometern hinaus aufs Meer. Die Wirbelstürme, die Wellen erzeugen, die Inseln und Küsten treffen, entstehen zunächst weit draußen auf dem offenen Ozean. 

Der Ozean ist unser größter Klimaverbündeter. 

Die Politik ringt darum, einen Weg zu finden, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Wir sollten uns daran erinnern, dass der Ozean 90 % der zusätzlichen Wärme absorbiert und33 % des von uns produzierten Kohlenstoffs aufnimmt – wir wären längst Geschichte ohne diese Hilfe. Die hohe See sorgt dafür, dass der blaue Planet funktioniert. Lange Zeit immun gegen menschliche Einflüsse, fordern Fischerei, Schifffahrt, Bohrungen, Plastik und Verschmutzung ihren Tribut, während der beschleunigte Klimawandel die Meere wärmer, sauerstoffärmer und saurer werden lässt. Die biologische Vielfalt der Meere ist existenziell bedroht.

Ein Meilenstein zur Rettung der biologischen Vielfalt und zur Bekämpfung der Klimakrise: Drastisch ausgeweitete Meeresschutzgebiete. 

Wir brauchen Meeresschutzgebiete, s.g. Marine Protected Areas - kurz MPAs, die in Zukunft den Ozean und weite Teile der Hochsee auch abseits nationaler Verantwortlichkeit schützen. Ein Großteil der Seeberge und Schluchten mit ihrer unvergleichliche Artenvielfalt liegen in internationalen Gewässern und es gibt derzeit keine Möglichkeit, diese Lebensräume und zu schützen. Gleichzeitig helfen Meeresschutzgebiete (MPA) nicht nur im Meer oder im offenen Ozean: Auch Küstenregionen und Lebensräume wie Mangrovenwälder, Riffe und Salzwiesen können so nachhaltig geschützt werden. Bei all dem, was wir heute über das erstaunliche Leben und die wesentlichen Funktionen der Hochsee wissen, ist es unheimlich, dass wir bisher keine Möglichkeit haben, sie zu effektiv schützen. Auf der ganzen Welt werden wir Zeuge der Auswirkungen eines globalen Systems, das die natürliche Welt zerstört und spüren zunehmend die direkten Auswirkungen auf die Luft, das Wasser und die biologische Vielfalt, auf die wir alle angewiesen sind. Der World Ocean Day bietet erneut die Gelegenheit, um Aufmerksamkeit zu schaffen und sich für die 2,2 Millionen seltsamer und wundervoller Arten in den Ozeanen, die die keinen Sitz in der UNO haben einzusetzen, um einen positiven neuen Kurs für unseren blauen Planeten einzuschlagen. Wir müssen fordern, dass die Ziele für das Klima und die biologische Vielfalt erreicht werden. Wir müssen mehr Ehrgeiz in Bezug auf das Ausmaß und das Tempo der Erhaltung und Wiederherstellung der Ozeane fordern. 

Wir können alle Meeresaktivisten sein.

Durch den Aufbau, die Aufklärung, die Befähigung, die Unterstützung und die Vernetzung von verschiedenen Gemeinschaften können wir etwas bewirken. Menschen, die sich in Kampagnen und Organisationen zusammenschließen, tragen dazu bei, eine Bewegung zum Schutz des Meere zu etablieren und all jenen, die von ihnen abhängen, ein gutes Leben zu ermöglichen.